Mexiko: Mehrere Tote bei Lehrerprotesten

Polizei räumt Blockade der Gewerkschaft CNTE gegen Bildungsreform / Polizei streitet Schüsse ab - aber Fotos zeigen bewaffnete Sicherheitskräfte

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Berlin. Mindestens sechs Menschen sind in Mexiko bei Protesten streikender Lehrern ums Leben gekommen. Rund hundert Menschen wurden verletzt, wie der Sicherheitsminister des südlichen Bundesstaates Oaxaca mitteilte. Dort protestierten Lehrer gegen eine Bildungsreform. Dutzende Fahrzeuge wurden in Brand gesetzt. Die Polizei nahm 21 Menschen fest. Zu der Protestkundgebung hatte die Lehrergewerkschaft CNTE aufgerufen. Sie macht derzeit massiv gegen die Bildungsreformen von Präsident Enrique Peña Nieto mobil. Die Reform sieht vor, die Leistungen von Lehrern regelmäßig individuell auf den Prüfstand zu stellen.

Rund 500 Bundespolizisten seien in Noxichtlán, 260 Kilometer südlich von Mexiko-Stadt, eingesetzt worden, um eine von den Demonstranten blockierte Autobahn zu räumen, berichtete die Zeitung »El Universal«. Nach Angaben von Sicherheitsbehörden fielen Schüsse, als die Polizei versuchte, die Straßenblockade aufzulösen. Mindestens zwei der Toten seien Lehrer gewesen, erklärte der Chef der Bundespolizei, Enrique Galindo, auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Vertretern der Behörden von Oaxaca. Unter den Verletzten befinden sich 45 Polizisten, acht von ihnen mit Schusswunden, wie der Sicherheitssekretär von Oaxaca, Jorge Ruiz Martínez, bekanntgab.

Unklar war zunächst, wer die Schüsse abfeuerte. Die Nationale Sicherheitskommission bestritt, dass die Beamten scharfe Waffen eingesetzt hätten. Die Beamten seien ohne Schusswaffen zu dem Einsatz erschienen. 21 der Verletzten seien Polizisten, einige von ihnen hätten Schussverletzungen davongetragen. In mexikanischen Medien kursierten allerdings Fotos, die bewaffnete Polizisten bei dem Einsatz zu zeigen schienen. »Die Schüsse kamen von Unbekannten und hatten mit der Blockade nichts zu tun«, hieß es in einer Erklärung der Sicherheitskommission. Die unbekannten Schützen hätten das Ziel verfolgt, »Unruhen auszulösen«, hieß es weiter. Der Gouverneur von Oaxaca, Gabino Cué, erklärte, eine Gruppe, die die Lehrer unterstützte, sei für die gefallenen Schüsse verantwortlich. Agenturen/nd

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