Rückwirkend ein peinlicher Abend

AfD in Sachsen-Anhalt streitet über ihren politischen Kurs und schiebt den Chef ab

  • Hendrik Lasch, Magdeburg
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

In der AfD Sachsen-Anhalt gibt es Querelen um den Rechtskurs von Landeschef André Poggenburg, der vom Chefposten der Fraktion abgeschoben werden könnte.

Die Warnung kam in der Stunde des größten Triumphes. Als am 13. März die AfD in Sachsen-Anhalt bei 24,3 Prozent gelandet war, sprach Götz Kubitschek, ein Vordenker der Neuen Rechten, zwar von einem historischen Erfolg. Dessen Dimension, die zu einer «riesigen Fraktion» führe, könne sich aber als Problem erweisen. Der Wahlabend werde zum «peinlichen Abend», wenn man die Chance vergeige. «Das Eigentliche», mahnte er, «beginnt erst jetzt.»

Ein Vierteljahr später bemüht sich die AfD-Fraktion nach Kräften, den Wahlabend rückwirkend hoch peinlich wirken zu lassen. Unter den 25 Abgeordneten ist offener Streit ausgebrochen. 16 von ihnen sowie zwölf Kreischefs kritisieren in einem Brief den Rechtsaußenkurs von Landeschef André Poggenburg. Schon zuvor gab es Querelen, weil dieser trotz anders lautender Ankündigung neben dem Chefposten in der Fraktion auch den im Landesverband behielt. Nun droht er im Landtag entmachtet zu werden. Poggenburg...


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