Parlamentarischer Sitzstreik in Washington
Mit einer spektakulären Aktion fordern demokratische Kongressmitglieder vergeblich ein strengeres Waffenrecht
Demokratische Kongressabgeordnete und Senatoren in den USA wollen eine Abstimmung über schärferes Waffengesetze erzwingen - und griffen zum ungewöhnlichen Mittel der Sitzblockade.
Man kann den Demokraten im US-amerikanischen Kongress wirklich nicht vorwerfen, dass sie in diesen Tagen nicht alles versuchen würden, um das verheerend laxe Waffenrecht im Lande zu verschärfen. Erst hatte Senator Chris Murphy aus Connecticut, wo vor bald vier Jahren beim Massaker an der Sandy-Hook-Grundschule von Newtown 27 Kinder und Lehrer starben, mit einer ununterbrochenen 14-stündigen Rede zumindest eine Debatte zum Thema und so die Abstimmung über eine neue Gesetzesinitiative zur Reform des Waffenrechts erzwungen. Es müsse endlich etwas geschehen, meint auch die liberale Senatorin Elizabeth Warren aus Massachusetts vor dem Hintergrund des jüngsten Amoklaufs mit 49 Toten in Orlando: »Die Kongressmitglieder haben Blut an den Händen, wenn sie nichts unternehmen.«
Sogar der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump wollte deshalb mit der in den USA fast allmächtigen Waffenlobby National Rifle Association (NRA) sprechen. ...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.