Lehrer sollen als Lehrer arbeiten
Senat will DDR-Pädagogen für untere Klassen als reguläre Grundschullehrer einstellen
Einige in der DDR ausgebildete Lehrer durften nach der Wende lediglich als Erzieher arbeiten. Gewerkschaft, LINKE und Erzieher begrüßen den Senatsvorstoß, fordern jedoch deutlich mehr Gehalt.
Cornelia Pape, die ihren richtigen Namen nicht in der Zeitung lesen will, war schlicht zur falschen Zeit am falschen Ort. 1981 absolvierte Pape am Institut für Lehrerbildung in Hohenschönhausen ihre Ausbildung als »Lehrer für die unteren Klassen«, so hieß das Fachhochschulstudium für Grundschullehramt im offiziellen Sprachgebrauch der DDR. Sie zog nach Thüringen, unterrichtete die Fächer Mathematik, Deutsch und Werken. Als sie zurück wollte nach Berlin, gab es hier keine freien Stellen. Weil ihre Ausbildung gleichbedeutend mit der einer Erzieherin war, bewarb sich Pape als Hortleiterin.
Als die Wende kam, stand deshalb nicht »Lehrerin« in ihrem Arbeitsvertrag, wie auch bei Erziehern üblich, sondern »Hortleiterin«. Das Angebot der Bundesrepublik, sich mit einer circa 60-stündigen Weiterbildung und einem anschließenden Unterrichtsbesuch namens »Bewährungsfeststellung« als reguläre Grundschullehrerin anstellen zu lassen, konnte sie nicht ...
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