Forscher haben erste Ergebnisse zu Missbrauch in katholischer Kirche
Berlin. Zwei Jahre nach dem Start des Forschungsprojekts zum Missbrauch in der katholischen Kirche haben die leitenden Forscher Zwischenergebnisse vorgelegt. Aus einer Metaanalyse bereits vorhandener Studien haben sie Aussagen zu Täter- und Opferstruktur gewonnen. Wesentliche Teile des Forschungsprojekts sind aber gerade erst angelaufen. Die katholische Deutsche Bischofskonferenz und die 27 Diözesen haben die umfangreiche Studie in Auftrag gegeben. Ein Ergebnis der Forscher ist, dass die Täter innerhalb der Kirche wie in anderen Institutionen auch hauptsächlich männlich sind. Bei den Opfern gibt es aber Unterschiede: Während in nicht-kirchlichen Institutionen häufiger weibliche Betroffene (55 Prozent) verzeichnet wurden, sind die Opfer bei Taten in der Kirche überwiegend männlich (79 Prozent). Ein weiteres Ergebnis der Forscher ist, dass drei Viertel der Taten in der katholischen Kirche sogenannte Hands-on-Handlungen sind, bei denen das Opfer mindestens angefasst wurde. Am häufigsten ging es dabei um Anfassen oberhalb (23 Prozent) und unterhalb (21 Prozent) der Kleidung. In 17 Prozent der Fälle kam es zu Geschlechts-, in zwölf Prozent zu Oralverkehr. epd/nd
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