Aufklärung kontra Voyeurismus

Dark Tourism - Ein Workshop in Berlin diskutierte den Umgang mit Täterorten

  • Karlen Vesper
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

I was here«, verkündet ein Graffiti an einer Mauer des Tuol-Sleng-Genozid-Museum in Phnom Phen. Es befindet sich im ehemalige Gefängnis S-21 der Roten Khmer und dient der Erinnerung an deren Verbrechen und Opfer. Im Innern war einst eine »Landkarte« Kambodschas zu sehen, gestaltet aus Schädeln und Knochen Ermordeter; sie ist inzwischen entfernt worden. Eine Frage des Geschmacks? Über den lässt sich laut Volksmund streiten. Aber was teilt das Graffiti mit? Außer, dass da jemand mal war. Hat jener Mensch verstanden, was an diesem Ort und 350 Killing Fields landesweit passiert ist? Dass Menschen Menschen mit Schaufeln und Stöcken erschlugen oder die Kehle aufschlitzten, um Munition zu sparen. Reflexe einer mörderischen Ideologie, für die der Name Pol Pot, »Bruder Nr. 1«, steht.

John Lennon, Professor an der Glasgow Caledonian University, führte die Teilnehmer des Workshops »Dark Tourism« auf eine fotografische Reise rund um den Globus. Den...


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