Maritimes Bündnis säuft ab
Hermannus Pfeiffer über einen Streit in der Seeschifffahrt
Die deutsche Flotte ist die größte der Welt: Jedes dritte Containerschiff gehört Reedern, Fonds und Banken aus Deutschland. Getragen wurde der Flottenausbau von einem »Maritimen Bündnis«. Die Gewerkschaft ver.di verlässt nun diese Zweckgemeinschaft. Endlich, könnte man meinen.
2001 hatten Gerhard Schröders Bundesregierung, norddeutsche Küstenländer, der Verband Deutscher Reeder sowie ver.di eine konzertierte Aktion beschlossen. In den Schifffahrtsboom hinein, den die Globalisierung und der Aufstieg Chinas auslösten. Doch mit dem Ausbruch der Finanzkrise 2007/2008 begannen die Rangeleien. Immer mehr Reeder flaggten aus. Mit dem Maritimen Bündnis war vereinbart worden, 600 Schiffe (von 3000) unter deutsche Flagge zu bringen. Immerhin 500 wurden es. Die Zahl der Auszubildenden verdoppelte sich, mehr deutsche und EU-Seeleute gingen an Bord. Seither sank die Zahl von Schiffen...
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