Ein Stück Heimat
»ND im Club« mit Gisela Steineckert & Co.
Wie man über die Weihnachtstage nicht zunimmt? Gisela Steineckert weiß es: Erst ein frisches Helles und ein kleiner »Verteiler«, dann ein großer Teller Gänsebraten mit viel Soße, dazwischen und danach wieder Bier mit Schnaps. Was wichtig ist: Nicht lang verschnaufen, sondern ein dickes Stück Butterstollen verzehren mit gesüßtem und geweißtem Kaffee dazu. Das kostet so viel Kraft, meint die Autorin, da nehmen Sie garantiert ab.
Es wurde viel gelacht am Mittwochabend im großen Saal des Gebäudes am Franz-Mehring-Platz: »ND im Club« mit Gisela Steineckert, Gaby Rückert und Ingo Koster - schon zum ND-Pressefest hatten die drei begeistert. Diesmal brachten sie, als Kontrast zum frühlingshaften Wetter, ein Adventsprogramm mit. »Kerzenschein in der Seele« war das erste Lied, das Gaby Rückert sang. Es schlossen sich weitere an, die den Zuhörern noch gut im Ohr waren: »Teil mit mir jeden neuen Tag«, »Wenn der eine den andern begehrt«, »Laß einen Freund nicht vor der Tür stehn«, »Seitenflügel Hinterhof« ... Es war, als ob sie mit heller, warmer Stimme ihre eigenen Liebes- und Ehegeschichten erzählte. Zumal Ingo Koster sie auf der Gitarre begleitete und mitunter mitsang, ihr Ehemann seit 1993. Eindrucksvoll sein Solo »Nicht mehr siegen«. Bei seiner Zugabe am Schluss, »In der Mokka-Milch-Eisbar«, klatschten alle mit im Takt, nachdem sie vorher schon mit Gaby Rückert das altbekannte »Guten Abend, schön Abend« gesungen hatten.
»Weihnachten kann man nicht abschaffen«, konstatierte Gisela Steineckert und erzählte heitere Geschichten darüber, wie jemand das für sich versucht oder das Fest mal ganz anders begehen will, aber dann holt ihn das Altvertraute doch wieder ein. Weihnachten - ein Stück Heimat. Wie die Kindheit, die immer in uns steckt. (»Dein Stück Heimat« hieß auch eine der beiden Uraufführungen des Duos Rückert/Koster an diesem Abend).
Beifälliges Lachen im Saal, als Gisela Steineckert daran zurückdachte, wie sie einst für 50 D-Mark im Intershop Geschenke für ihre Lieben einkaufen ging. Ach ja, damals! Da gab es zwei Sorten Äpfel im Konsum - grüne und rote mit gleich harter Schale ... Und wir haben noch das gebrauchte Geschenkpapier geglättet, die Bänder aufgewickelt ... - Wer von vorn oder aus einer Seitentür in den Saal schaute, konnte erleben, was letztlich das Schönste an diesem Abend war: das gelöste Lächeln auf den Gesichtern der Zuhörer. Die sich erinnerten, die sich verstanden fühlten, ihre Gefühle bloß nicht so gut i...
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