Der Neue soll das Land entstauben
Der parteilose Geschichtsprofessor Gudni Jóhannesson wurde von den Isländern zu ihrem neuen Präsidenten gewählt. Seine erste Reise führt ihn zum Fußball nach Frankreich. Von Bengt Arvidsson
Die erste Amtshandlung des frisch gewählten isländischen Präsidenten Gudni Jóhannesson ist eine Reise nach Frankreich. Die Unterstützung für Islands Fußballer ist für das Staatsoberhaupt keine lästige Pflicht. Pünktlich zu seinem 48. Geburtstag wählten die Isländer am Samstag vor einer Woche den ruhig und gutmütig auftretenden Geschichtsprofessor ins Präsidentenamt.
Jóhannesson, der zahlreiche Fremdsprachen beherrscht, darunter auch Deutsch, ist der erste neue Präsident seit 20 Jahren und soll das Land entstauben. Mit 39,1 Prozent erhielt der Experte für die moderne Geschichte Islands und Übersetzer von Stephen-King-Romanen deutlich mehr Stimmen als alle seine Konkurrenten aus dem Politikestablishment. Der Vater von fünf Kindern hatte sich beim kürzlich erfolgten Rücktritt des rechtsliberalen isländischen Ministerpräsidenten Sigmundur Gunnlaugsson und dem Verzicht des sozialistischen Altpräsidenten Ólafur Grímsson auf eine erneute...
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