Greenpeace fordert Stopp von Vattenfall-Deal

Ostdeutsche Braunkohlesparte: Schwedische Regierung gibt Konzern grünes Licht / Umweltorganisation: Bundesregierung darf nicht tatenlos zusehen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Der schwedische Staat hat dem Energiekonzern Vattenfall grünes Licht für den umstrittenen Verkauf seiner ostdeutschen Braunkohlesparte gegeben. Das teilte das Unternehmen am Samstag in Berlin mit. Zum 31. August 2016 solle der tschechische Energieversorger EPB und dessen Finanzpartner PPF die Braunkohleaktivitäten in Brandenburg und Sachsen übernehmen. Der Verkauf müsse noch von der EU-Kommission kartellrechtlich freigegeben werden, erklärte Vattenfall. Das Unternehmen hatte am 18. April seinem Eigentümer, der schwedischen Regierung, den Verkauf der Betriebe in der Lausitz an den tschechischen Energiekonzern vorgeschlagen. Vattenfall ist zu 100 Prozent in Staatsbesitz und außer in Schweden auch in Deutschland, den Niederlanden, Dänemark, Großbritannien und Finnland tätig.

Kein Geschäft mit Umweltsündern

Jonas Sjöstedt von der schwedischen Linkspartei über den Verkauf der deutschen Braunkohlesparte von Vattenfall

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kritisierte den geplanten Verkauf. »Vattenfalls schmutziges Braunkohlegeschäft feige weiterzureichen, ignoriert wissenschaftliche Erkenntnisse«, hieß es in einer am Samstag in Hamburg verbreiteten Erklärung. Wenn die auf der Weltklimakonferenz von Paris vereinbarten Ziele erreicht werden sollten, müsse ein Großteil der Kohle im Boden bleiben. Greenpeace erklärte, die Bundesregierung dürfe dem Verkauf nicht tatenlos zusehen. Es dürfe keine neuen Tagebaue mehr geben, und bis 2030 müsse Deutschland aus der Kohle aussteigen. »Beides wird sich mit EPH als Investor nicht umsetzen lassen«, hieß es in dem Statement. Die Bundesregierung solle den Verkauf stoppen und die Braunkohlesparte von Vattenfall in eine staatliche Stiftung überführen. Agenturen/nd

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