Hunderte protestieren gegen Al-Kuds-Marsch

Drei Gegenveranstaltungen in Berlin / Linkenpolitikerin Pau: Widerstand gegen Antisemitismus muss alltäglich sein

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Rund 300 Demonstranten haben am Berliner Kurfürstendamm gegen den so genannten Al-Kuds-Marsch protestiert, der regelmäßig für antiisraelische Parolen und antisemitische Propaganda genutzt wird. Drei Gegenveranstaltungen waren für Samstag angemeldet. Einige Menschen trugen Israel-Flaggen, auf Schildern stand etwa »Gegen Antisemitismus und Homophobie«. Ein Versuch von AfD-Anhängern, sich in die Gegendemo zu mischen, wurde mit der Forderung beantwortet, diese zu verlassen. Petra Pau von der Linkspartei, die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, sagte: »Antisemitismus ist ein Alltagsproblem, deshalb muss auch der Widerstand alltäglich sein.« Zu den Unterstützern einer Gegendemonstration zählte neben Verbänden, Gewerkschaften und allen im Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien der Zentralrat der Juden in Deutschland.

Jedes Jahr ruft der Iran am Al-Kuds-Tag weltweit zur Eroberung Jerusalems auf. Er erkennt den Staat Israel nicht an und unterstützt die schiitisch-islamistische Miliz Hisbollah, die Israel mit Terror bekämpft. Al-Kuds ist der arabische Name für Jerusalem. Vor dem Start der rund 300 Demonstranten über den Kurfürstendamm habe es keine Zwischenfälle gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Im Vorjahr hatten sich rund 1.000 Menschen an dem umstrittenen Marsch beteiligt. Für die Al-Kuds-Demonstration in Berlin gelten dieses Jahr noch strengere Auflagen. So sind Flaggen der schiitischen Terrororganisation Hisbollah verboten. Agenturen/nd

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