Wie ein malträtierter Kaugummi

Die EU-Lust der Westbalkanstaaten ist weitgehend geschwunden

  • Thomas Roser, Belgrad
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Beim Westbalkangipfel in Paris hat die EU ihren Anwärtern trotz Brexit das Festhalten an der EU-Beitrittsperspektive gelobt. Doch das Erweiterungsgelübde hat inzwischen merklich an Glanz verloren.

Zumindest an hehren Worten gab es bei der dritten Westbalkankonferenz in Paris am Montag wieder einmal keinen Mangel. Scheinbar unbeirrt hält Brüssel trotz Brexit an dem 2003 beim EU-Gipfel in Thessaloniki gegebenen Versprechen an der Beitrittsperspektive für das ausgelaugte Resteuropa auf dem Westbalkan fest.

Er glaube nicht, dass die Entscheidung zum Brexit negative Konsequenzen für die EU-Erweiterung haben werde, versicherte bereits vor dem Stelldichein EU-Erweiterungskommissar Johannes Hahn. Obwohl weitere Tritte auf die Erweiterungsbremse zur Konsolidierung des angeschlagenen Wohlstandsbündnisses nach dem Ausscheren der Briten unausweichlich scheinen, erschallen auch im EU-Wartesaal ungewohnt einträchtig die Treuebekenntnisse zum fernen Ziel.

Doch ob in Albanien oder Bosnien und Herzegowina, Kosovo oder Serbien, Mazedonien oder Montenegro: Die von heimischen Würdenträgern immer wieder gelobte EU-Annäherung kommt nicht nu...


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