Ein Haus am Arbat und das Chaos ringsum

Michail Ossorgin hat seinen Roman »Eine Straße in Moskau« im Pariser Exil geschrieben

  • Sabine Neubert
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Der Roman beginnt im Jahr 1914. Es ist Frühling in Moskau. Die Schwalben kehren zurück und bringen das sommerliche Glück des Südens mit, ein gefährdetes. Denn nur noch wenige Monate wird es dauern, dann bricht der große Krieg aus, der alles verändern wird. Wenn der Roman im Frühjahr 1920 endet, ist nichts mehr, wie gewesen. Die alte Welt ist zusammengebrochen und mit ihr sind es die alten Wertvorstellungen, die Kultur, die alte Ordnung. Moskau versinkt im Chaos. Moskau hungert und friert. Es herrschen Gewalt, Terror und Egoismus. Doch das letzte Kapitel hat die Überschrift »Wenn die Schwalben wiederkehren«. So hoffnungslos die Lage auch erscheint, mit den Schwalben kommt vage Zuversicht.

Der Roman schildert die Zeit des Ersten Weltkriegs und der Revolution in Russland, gespiegelt im »Mikrokosmos« (so die Herausgeberinnen) eines alten Gründerzeithauses auf dem berühmten und beliebten Arbat mitten im Herzen Moskaus. Hier, in einem E...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.