Der Milchbauer und sein Notwehr-Automat

Warum mancher Landwirt gerade jetzt die Direktvermarktung ausbaut - ein Beispiel aus Sachsen-Anhalt

  • Harald Lachmann, Bösenburg
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Wegen der extrem niedrigen Aufkaufpreise für Milch legen immer mehr Bauern entschlossen den Hebel um: Sie vermarkten die Milch lieber selbst. So auch Karsten Scheffler aus Bösenburg bei Halle.

Auf dem Obsthof am Süßen See in Aseleben (Sachsen-Anhalt) wächst seit Anfang Juni gewissermaßen auch Milch nach. Natürlich nicht auf Bäumen, aber aus einem nagelneuen Automaten, der jeden Morgen frisch beschickt wird. Lieferant ist Karsten Scheffler aus Bösenburg im Mansfelder Land, wo der 42-jährige einen Familienhof führt.

Denn wenn die Getreidepreise trudeln, der Milchpreis ins Bodenlose sinkt und dann auch noch die Hausbank einen Überbrückungskredit verweigert, bereitet das auch dem selbstbewusstesten Landwirt schlaflose Nächte. Dann sind es manchmal kleine Dinge, die zu neuen Ideen führen. Natürlich hatten Schefflers auch zuvor schon mal Milch direkt vermarktet, etwa bei Schautagen im Rahmen eines Grundschulprojektes, für das sich Schefflers Mutter Gudrun sehr engagiert. Sie geht in Schulen, empfängt Hallenser Kinder im Stall in Bösenburg, organisiert Hoffeste mit - und mixt dann auch mal Milchshakes oder Kräuterquark zum Verkosten...


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