Unbekannte Vielfalt

Es wird viel geredet über den Erhalt der Biodiversität. Allerdings ist die Datenlage zum aktuellen Zustand unzureichend. Ohne engagierte Bürger wüssten wir noch weniger. Von Benjamin Haerdle

  • Benjamin Haerdle
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Im Mai herrschte große Freude unter Deutschlands Insektenkundlern. Denn da entdeckte ein Entomologe im rheinländischen Zülpich ein Exemplar der zweizelligen Sandbiene. Die Wildbiene mit dem wissenschaftlichen Namen Andrena lagopus wurde in Deutschland bislang nur im Süden nachgewiesen. Der erstmalige Fund in Nordrhein-Westfalen war dem Bundesamt für Naturschutz (BfN), immerhin Deutschlands oberste Naturschutzbehörde, Anfang Juni zugleich eine Pressemitteilung Wert. Es machte damit unbeabsichtigt auf ein Problem aufmerksam, dass man hierzulande eigentlich recht wenig über das Vorkommen von Insekten weiß.

Rund um den Globus gehen manche Experten von vier bis sechs Millionen Spezies aus, andere von mehr 30 Millionen Arten Kerbtieren. Lediglich rund eine Million Arten weltweit haben Forscher bislang beschrieben, davon etwa 29 000 in Deutschland. Mit 9000 Arten machen Zweiflügler (Dipteren), also Fliegen, Mücken oder Bremsen, die größt...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -