Drohungen aus der Parallelgesellschaft
Der Grünenchef Jürgen Kasek ist zur Zielscheibe von Rechtsradikalen geworden / Zu einer Legida-Demo gegen ihn kamen aber nur wenige
Jürgen Kasek, Landespolitiker der Grünen in Sachsen, erhält Hassmails und Drohanrufe. Eine Mitverantwortung für die Probleme im Land sieht er auch bei AfD und CDU.
Man hört die Erleichterung am Telefon, dass es diesmal kein anonymer Drohanruf ist. »Wir haben etwas anderes erwartet«, sagt ein Mitarbeiter von Jürgen Kaseks Anwaltskanzlei in Leipzig, bevor er den Hörer weiterreicht. Das Leben des 36-jährigen sächsischen Grünen-Vorsitzenden und Mitorganisators der Legida-Gegenproteste hat sich in den vergangenen Tagen schlagartig verändert. Die anonymen Drohanrufe, die endlosen beleidigenden Hassmails und Nachrichten in sozialen Netzwerken - zum Teil unter Klarnamen und mit Veröffentlichungen von Kaseks Adressen - sind das eine. Nazis, die sich bedrohend vor seiner Kanzlei versammelt haben sowie ein Transparent in der Nähe seiner Arbeit mit der Aufschrift »Kasek = Auftragskiller« das andere. »Nicht wenige wünschen meinen Tod«, sagt der Politiker ernüchtert. Die Polizei habe nach seinen Angaben die Anzahl an Streifenwagen an betreffenden Orten erhöht. Auch das für extremistische Straftaten zuständige ...
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