Aus den Schreibstuben aufs Schlachtfeld
Vor allem in Osteuropa wird die Aufrüstung der NATO an Russlands Grenzen begrüßt
An der Gründungsstätte des Warschauer Vertrages hat die NATO auf ihrem Gipfel eine Doppelstrategie aus Aufrüstung an der Ostflanke und Dialogbereitschaft gegenüber Moskau beschlossen.
Es waren nur ein paar Hundert Friedensbewegte, die am Sonnabend unter der Losung »No to War - No to NATO« gegen den Gipfel des größten Militärbündnisses der Welt demonstriert und die Auflösung des Nordatlantik-Paktes gefordert haben. Aber es war gut, dass es diesen Protest überhaupt gab; ansonsten dominierte in Warschau eine fast schon selbstgefällige Zufriedenheit. »Die Ergebnisse sind ein Erfolg für Polen und für das Bündnis«, bilanzierte etwa Präsident Andrzej Duda und sprach von »historischen Entscheidungen«. Denn die NATO habe endlich »ihre Schreibstuben hinter sich gelassen, ist aufs Feld hinaus gegangen und zu einer echten Verteidigungsorganisation geworden«, so Litauens Staatschefin Dalia Grybauskaite. »Geeint und auf die Zukunft ausgerichtet« sei das Bündnis, lobte US-Präsident Barack Obama die Warschauer Beschlüsse. Wie also sieht diese Zukunft aus?
Die NATO rückt mit ihrer größten Aufrüstungsinitiative seit Ende des Kalten Kr...
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