Seidentücher statt Schweinezuchthosen

Dexy’s Midnight Runners heißen heute Dexys. Auf ihrem neuen Album fiedeln und schmalzen sie irisches Traditionsliedgut

Sie haben jetzt schon mehrere Reinkarnationen hinter sich. Vor beinahe 40 Jahren trugen sie Kleidungsstücke, wie man sie von US-amerikanischen Dockarbeitern kannte: speckige Leder- oder Working-Class-Filzjacken, Doc-Martens-Schnürstiefel und in die Stirn gezogene Wollmützen.

»For God‹s sake, burn it down!« ruft eine verärgerte Stimme zu Anfang der ersten Platte. Man hört jemanden auf den Ausschaltknopf des Radios hauen, kurz nachdem man zunächst die diffusen Geräusche einer Sendersuche am Radio hat hören können: Rauschen, von Radiointerferenzen durchzogene Fetzen von Deep Purples »Smoke on the water«, »Holidays in the Sun« von den Sex Pistols, Rockabilly, Marschmusik und Ska. Nein, diesen Mist wollte man nicht hören. Man wollte etwas Neues erschaffen, und das tat man dann auch.

Dexy›s Midnight Runners nannte sich die britische Band, die mit dem langweiligen, konfektionierten Rockblödsinn endlich Schluss machen w...


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