Merkel stur: Deutsche Krisenpolitik ist richtig

Kanzlerin widerspricht Obama - und weist Kritik an Berliner Austeritätskurs in Europa zurück: Den Weg der Agenda 2010 »müssen andere auch nehmen«

Berlin. Nach dem Brexit-Votum sieht Angela Merkel offenbar keinen Grund für selbstkritische Analysen. Im ZDF wies die Kanzlerin Vorwürfe zurück, dass die von der Bundesregierung durchgedrückte Krisenpolitik in Europa mit für Frust gegenüber der EU und für die knappe Entscheidung der britischen Bevölkerung zum Ausstieg aus der Union verantwortlich sei. Es habe zu den umstrittenen Austeritätsmaßnahmen in überschuldeten Mitgliedstaaten der EU keine Alternative gegeben. Die CDU-Vorsitzende verwies auf die Agenda-Politik der SPD-geführten Regierung unter Gerhard Schröder. Die habe zu mehr Wachstum und Arbeitsplätzen geführt, behauptete Merkel. »Diesen Weg, den haben wir genommen und den müssen andere auch nehmen.«

Diese Sicht dürfte bei vielen Experten, darunter beim Internationalen Währungsfonds, auf Kritik stoßen – denn immer mehr Ökonomen beurteilen die auf schwere Kürzungsmaßnahmen, Privatisierung und Deregulierung setzende Krisenp...


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