Am Abgrund der Erhabenheit
Stewart O’Nan erzählt in seinem Roman »Westlich des Sunset« vom Ende des F. Scott Fitzgerald
Manche glaubten, er sei schon seit Jahren tot. Zu lange war Francis Scott Fitzgerald von der literarischen Bildfläche verschwunden. Dabei befand er sich Ende der 1930er Jahre mitten in Hollywood und arbeitete an Filmdrehbüchern. Seine Trunksucht schien überwunden, der Schuldenberg war gestutzt, seine Frau Zelda wähnte er in der Nervenheilanstalt von Asheville in guten Händen, sogar das Schulgeld für Tochter Scottie ließ sich dank des geregelten Einkommens auftreiben.
Und doch fühlte sich der einst so gefeierte Autor in der Traumfabrik von allen verlassen: der letzte Außenseiter, dessen Bücher keiner mehr lesen wollte und der binnen weniger Jahre in Vergessenheit geraten war. Die »Roaring Twenties«, als deren partyfreudiges Glamourpaar Scott und Zelda galten, hatten ihre Spuren hinterlassen. Sie konnten damals noch so viel Geld haben, es reichte nie. Immer mussten sie es verprassen, verschwenden, zerstören - Vorsorge stand ihnen au...
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