Pandorabüchse Brexit-Votum
Anzeigen wegen Hasskriminalität haben seit der Abstimmung in Großbritannien stark zugenommen
Die Abstimmung über den Austritt Großbritanniens aus der EU ist noch lange nicht verdaut. Der polarisierende Abstimmungskampf hat Hass gesät, der immer mehr gewaltsame Formen annimmt.
Großbritannien kämpft mit dem Rassismus. Seit dem Entscheid der Briten, ihre EU-Mitgliedschaft zu kündigen, ist die Zahl rassistischer Vorfälle sprunghaft angestiegen. In der Woche nach dem Abstimmungstag registrierte die Polizei-Internetseite »True Vision«, auf der Bürger Hassverbrechen melden können, eine Verfünffachung der Beschwerden: Laut National Police Chiefs Council sind 331 Vorfälle gemeldet worden, verglichen mit einem sonst üblichen Wochendurchschnitt von 63.
Insbesondere polnische Einwanderer wurden zur Zielscheibe für xenophobe Anfeindungen: Am Sonntag nach dem Brexit-Votum beschmierte jemand das Gebäude der Polish and Social Cultural Association mit rassistischen Graffiti. Und in der Grafschaft Cambridgeshire wurden Zettel in Briefkästen gesteckt, auf denen stand: »Verlasst die EU, kein polnisches Ungeziefer mehr«.
Auch Übergriffe gegen Muslime haben zugenommen: Die Organisation Tell Mama, die muslimfeindliche Hassverbreche...
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