UNESCO sieht Nachbau skeptisch
Weltkulturerbe Palmyra
Die UNESCO sieht einen originalgetreuen Nachbau zerstörter Bauten der historischen Oasenstadt Palmyra in Syrien mit großer Skepsis. »Einige meinen, dass man das in 3D machen kann, aber so einfach ist das nicht«, sagte die Direktorin des Welterbezentrums der UNESCO, Mechthild Rössler, der Deutschen Presse-Agentur. »Rekonstruktion ist nicht erlaubt im Rahmen der Welterbekonvention.« Allerdings müsse darüber eine Debatte geführt und im Einzelfall entschieden werden, wie mit zerstörten Bauwerken umgegangen werde, betonte Rössler.
Bei der Tagung des UNESCO-Welterbekomitees in Istanbul geht es auch um die Oasenstadt und andere gefährdete Welterbestätten. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte in ihrer fast einjährigen Herrschaft über Palmyra mehrere einzigartige Bauwerke zerstört, darunter den Triumphbogen sowie die beiden Tempel Baal-Schamin und Baal. Rössler gehörte zu einer Experten-Delegation, die Ende April zu einer ersten Bestandsaufnahme der Schäden in der zentralsyrischen Stadt war.
Sie sei bei dem Besuch erleichtert gewesen, dass die Stätte vergleichsweise gut erhalten sei. Einige der zerstörten Bauwerke könnten »relativ einfach« wieder aufgebaut werden, sagte Mechthild Rössler. Dazu zähle der Triumphbogen, dessen Überreste aus ganzen Stücken beständen. Die beiden Tempel seien hingegen pulverisiert.
Eine Replik des Triumphbogens war im April auf dem Trafalgar Square in London enthüllt worden. Sie war mit Hilfe eines 3D-Druckers konstruiert worden und soll nach einer Ausstellung in New York und in Dubai dauerhaft einen Platz in Palmyra finden. dpa/nd
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