Gedeon soll aus der AfD fliegen

Landesverband der Rechtspartei in Baden-Württemberg leitet Ausschlussverfahren ein

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Stuttgart. Die AfD hat nach Angaben ihres Bundesvorsitzenden Jörg Meuthen ein Ausschlussverfahren gegen das Parteimitglied Wolfgang Gedeon wegen Antisemitismusvorwürfen eingeleitet. Der Landesverband Baden-Württemberg, dem Gedeon angehört, habe diesen Schritt am Dienstagabend unternommen, sagte Meuthen am Mittwoch im Stuttgarter Landtag. Die baden-württembergische AfD-Fraktion war im Streit um den Umgang mit Gedeon vor rund einer Woche zerbrochen. Eine Gruppe um den damaligen Fraktionschef Meuthen spaltete sich ab. Meuthen sowie 13 Getreue sind nun fraktionslos, bis der Landtag per Gutachten geklärt hat, ob es zwei Fraktionen einer Partei im selben Landtag geben kann. Auch Gedeon hatte die AfD-Fraktion schließlich verlassen.

Gedeon wird vorgeworfen, er habe vor einigen Jahren in zwei von ihm verfassten Büchern antisemitische Standpunkte vertreten. Wer sich die Werke etwas genauer anschaut, dürfte an deren Inhalt und Stoßrichtung wenig Zweifel haben: Gedeon schreibt beispielsweise, das Denkmal für die ermordeten Juden Europas diene der Erinnerung an »gewisse Schandtaten«, der Holocaust sei eine »Zivilreligion des Westens« und Holocaust-Leugner »Dissidenten«. Zudem bezieht sich der pensionierte Arzt in einem Buch auf die »Protokolle der Weisen von Zion«, jene Hetzschrift also, die von Antisemiten noch immer als Beleg für eine vermeintlich jüdische Weltverschörung herangezogen wird. Agenturen/nd

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