»Weißer Wolf« mit Gedächtnislücken

NPD-Landtagsabgeordneter Petereit als Zeuge vor dem NSU-Gerichtsverfahren

  • Rudolf Stumberger, München
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Der Schweriner NPD-Landtagsabgeordnete David Petereit erinnerte sich am Mittwoch lediglich an sein schlechtes Gedächtnis, das ihm auch schon »als Arroganz ausgelegt« worden sei.

Grad, dass der Zeuge noch seinen eigenen Namen weiß, so die Anmutung gestern im Gerichtssaal 101 des Münchner Justizzentrums. Zum NSU-Prozess war David Petereit geladen, Landtagsabgeordneter der NPD in Mecklenburg-Vorpommern und vormals Herausgeber des neonazistischen Szeneblattes »Der Weiße Wolf. Rundbrief für Kameraden«. Dort tauchte in der Nummer 18 (Ausgabe 1/ 2002) in einem Text zum ersten Mal die Abkürzung »NSU« auf, seit 2011 ist klar, dass sie für den »Nationalsozialistischen Untergrund« steht. Ein wichtiger Hinweis also im Strafverfahren gegen Beate Zschäpe und andere, die sich vor Gericht für die Taten des NSU verantworten müssen. Doch der Zeuge verweist permanent auf Gedächtnislücken und will fast gar nichts wissen: »Meine Erinnerung ist echt schlecht heute.«

So geht das von 9.30 Uhr bis zum Mittag. Nein, er wisse nicht, wie besagter Text in den »Weißen Wolf« gekommen sei und nein, er wisse auch nicht, woher der Spendenbrief ...


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