Mal in Luthers Socken schlüpfen
Zum Reformationsjubiläum blüht der Handel mit Peinlichkeiten - vor allem in Wittenberg
Nach dem Willen Luthers sollte »dem Volk aufs Maul«geschaut werden. Ob er deshalb die Souvenirflut zum 500. Jahrestag des Reformationsbeginns gut geheißen hätte? Ein Bericht aus Sachsen-Anhalt.
Luthersocken, Ausstechformen für Lutherplätzchen oder Luther als Quietscheentchen für die Badewanne: Das 500. Reformationsjubiläum wird 2017 mit zahlreichen Veranstaltungen in Deutschland gefeiert. Auch viele Firmen nutzen das Ereignis, das Geschäft mit Souvenirs unter dem Namen Luther floriert. Die Tourist-Information in Wittenberg etwa hat 350 verschiedene Artikel im Angebot - in der Stadt soll Reformator Martin Luther (1483-1546) der Überlieferung nach 1517 seine Thesen gegen den Ablasshandel an der Tür der Schlosskirche angeschlagen haben.
»Wir leben nun mal im Kapitalismus«, sagt der Präsident der Deutschen Lutherweg-Gesellschaft in Wittenberg, Ekkehard Steinhäuser. »Ich bewundere Kreativität. Aber ich gebe zu, dass die Fantasie manchmal merkwürdige Blüten treibt.« So gibt es Luthertomaten, Lutherbrot, Lutherbier, Luther-Shirts, Lutherschnäpse, Schneekugeln mit Luther, Münzen, Filme, Puzzles, Bücher und Kugelschreiber. Eine Gesamts...
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