Wie man aus Alltag Drama macht
Um der Routine zu entkommen, tut der Mensch gerne eins: prokrastinieren
Im Verrinnen der Zeit verwandelt sich aufregend Neues in Gewohnheit und Routine. Aber es gibt Tricks, diese Entwicklung aufzuhalten. Freilich schaffen sie ganz neue Probleme. Nehmen wir den Studenten, der eine Seminararbeit schreiben soll. Es mangelt ihm nicht an Intelligenz und Erfahrung, diese Aufgabe zu planen, sie sich einzuteilen, beispielsweise jeden Tag eine Seite auszuarbeiten, bis nach zwei bis drei Wochen alles fertig ist.
Aber viele Studenten machen das ganz anders. Sie fangen einfach nicht an, sie machen keinen realistischen Plan. Statt dessen beschäftigen sie sich ausgiebig mit anderen Dringlichkeiten, wie einer Fahrradreparatur oder einem neuen Schreibprogramm. Am Ende müssen diese Aufschieber (ein Modewort dafür ist Prokrastinator) in einer dramatischen Notfallaktion mit Hilfe eines glühenden Espressokochers die Arbeit fertigstellen. Sie haben aus öder Routine ein Drama gemacht, aus dem Trott des geduldigen Esels ei...
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