Unsere Geschichte ist traurig
Anka Hajra Ismail aus Serbien
Die Länder des Balkan sind für uns keine sicheren Länder. Ich komme aus Serbien, dort ist es überhaupt nicht sicher. Mein Mann ist aus dem Kosovo. Bis vor vier Monaten habe ich in Mitrovica gelebt. Die Albaner dort hassen uns. Skinheads greifen Roma-Kinder an und schlagen sie zusammen. Ich habe einen Sohn und eine Tochter. Meinen Sohn haben sie geschlagen, meine Tochter haben sie mit dem Auto angefahren und vergewaltigt.
Ich habe zu meinem Mann gesagt, ich verlasse dieses Land, auch ohne Papiere, illegal. Für Roma gibt es dort keine Möglichkeit zu leben, und für die Serben sind wir Zigeuner. Überall werden wir bedroht.
Hier in Deutschland wurden unsere Vorfahren ermordet, deshalb sind wir hergekommen. Wir sind nach Deutschland gekommen, um Hilfe zu erhalten und unsere Rechte zu bekommen. In Serbien und dem Kosovo haben wir keine Rechte. Wenn wir auf dem Markt etwas verkaufen, werden wir angegriffen, unsere Sachen werden gestohlen und zertrampelt. Es gibt keine Perspektive für uns. Wir haben keinen Staat, in dem wir leben können, kein Land, in dem wir sicher sind. So ist das, unsere Geschichte ist traurig.
Wir wünschen uns, dass unsere Kinder zur Schule gehen können und eine Gesundheitsversorgung erhalten. Wir wollen dem Staat nicht zur Last fallen, sondern arbeiten. Aber jetzt sind wir von Abschiebung bedroht. Wir wissen nicht mal genau, wohin wir abgeschoben werden, einfach in den Balkan.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.