Woraus Albträume gemacht sind
Eine Installation in der C/O-Galerie zeigt den globalen Weg harter Drogen aus Afghanistan
Seine Stimme klingt weder brüchig noch zweifelnd. Gespenstisch läuft sie dem zuwider, was er inhaltlich zu sagen hat: Fast schon begeistert berichtet der Drogendealer aus Kosovo, wie er zehn Kilogramm Heroin in der Türkei gekauft, mit Paracetamol gestreckt und so die Menge des Stoffs mal eben verdoppelt hat. Es sind aber keine Bilder von ihm auf die Zwölfmeterwand projiziert. Die vier Beamer werfen stattdessen in schneller Abfolge verschwommene Fotos und rasante Videos von der zerbombten afghanischen Hauptstadt Kabul auf den weißen Grund, gefolgt von wilden Blaulicht-Verfolgungsjagden in als osteuropäisch identifizierbaren Metropolen und ausgelassen feiernden jungen Frauen in Clubs.
Wer einen letztgültigen Beweis dafür braucht, warum Roboter vielleicht einigermaßen lesbar Nachrichten schreiben, niemals aber den raumgreifenden und die ganz großen Zusammenhänge aufzeigenden Journalismus ersetzen können, findet ihn in dieser Installa...
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