Erneut schwere Vorwürfe gegen DRK-Erstaufnahme

  • Lesedauer: 1 Min.

Potsdam. Mitarbeiter der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Potsdam haben schwere Vorwürfe gegen die Hausleitung erhoben. In einem anonymen Brief an die Spitze des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Land und Bund als Erstaufnahme-Träger beklagten sie, ein Mitarbeiter habe unter Kenntnis der Hausleitung »wiederholt sexuelle Handlungen mit weiblichen Schutzbefohlenen« vollzogen, berichtet die »Märkische Allgemeine Zeitung« am Mittwoch. In dem Schreiben sei von »Billigung und Vertuschung« die Rede. Auch werde es geduldet, dass Arbeitskollegen »sexuell belästigt« und verhöhnt würden. Weiter prangerten die Mitarbeiter mangelnde Hygiene- und Seuchenvorsorge an und äußerten Kritik an Sicherheitsstandards. Das DRK leitete das Schreiben an die zuständige Staatsanwaltschaft weiter. Eine Mitarbeiterin erklärte nach einer Mitarbeiterversammlung am Dienstag, man nehme die Vorwürfe sehr ernst. Der Leiter der Einrichtung sei bis zur Klärung der Vorwürfe »kurzfristig« beurlaubt. Der des sexuellen Übergriffs beschuldigte Mitarbeiter sei krankgeschrieben. Das Innenministerium in Potsdam verlangt der Zeitung zufolge bis Freitag einen Bericht zu den Vorwürfen. Erst im Winter musste das DRK nach Vergewaltigungs- und Nötigungsvorwürfen gegen drei afghanische Flüchtlinge sowie einen libanesischen Dolmetscher in der Einrichtung in Eisenhüttenstadt Fehler und organisatorische Missstände einräumen. epd/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.