»Wos war mei Leistung?«

Österreichs Ex-Finanzminister Grasser kommt unter Korruptionsanklage vor Gericht

  • Hannes Hofbauer, Wien
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Fast sieben Jahre hat die Staatsanwaltschaft ermittelt. Nun muss der ehemalige Finanzminister Karl-Heinz Grasser vor den Kadi. Er soll im Zuge von Privatisierungen Millionenbeträge veruntreut haben.

Es ist der größte Korruptionsskandal in Österreich seit den Bereicherungen von Ministern während der Zeit des Marshallplans. Der als Sunny-Boy der österreichischen Innenpolitik auftretende Karl-Heinz Grasser wird beschuldigt, eine der umfangreichsten Privatisierungen genutzt zu haben, um sich und seine Freunde zu bereichern. Auch bei der Errichtung und Vermietung von Gebäuden für die Finanzbehörden soll es nicht mit rechten Dingen zugegangen sein.

In der Hauptsache geht es um die Abwicklung einer monströsen Privatisierung von fünf bundeseigenen Wohnbaugesellschaften, der sogenannten »Buwog«. Die im Jahr 2000 ins Amt gekommene ÖVP-FPÖ-Regierung Schüssel hatte sich zum Ziel gesetzt, 61 864 staatliche Wohnungen zu verkaufen.

Damit beauftragt war Karl-Heinz Grasser, der auf einem FPÖ-Ticket zum Minister bestellt wurde. Später tauschte er die Parteifarben und übersiedelte - ohne Mitglied zu sein - in den Bundesvorstand der ÖVP. Au...


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