Sprung in der Schüssel
Miliz gegen TV in Iran
Die iranischen Behörden haben am vergangenen Wochenende 100 000 Satelliten-Schüsseln zerstört. General Mohammed Resa Nagdi, der Chef der Basidsch-Miliz, warnte bei der Zerstörungsaktion in Teheran laut einem Bericht seiner Miliz vor dem »verderblichen« Einfluss der Satelliten-Sender auf die »Moral und Kultur der Gesellschaft«. Die Nutzung der Satelliten-Sender habe »eine Zunahme der Scheidungen, Drogenabhängigkeit und Unsicherheit« zur Folge.
Große Teile der iranischen Bevölkerung missachten das offizielle Verbot von Satelliten-Schüsseln. Wer die Parabol-Antennen in Umlauf bringt, nutzt oder repariert, muss mit einer Strafe von umgerechnet bis zu 2500 Euro rechnen. Jederzeit müssen die Iraner mit Razzien der Polizei rechnen, die nach Satellitenschüsseln forscht und diese beschlagnahmt. Das Verbot der Satelliten-Schüsseln ist jedoch umstritten. Präsident Hassan Ruhani, der noch bis Juni 2017 im Amt ist, bezeichnete das Verbot wiederholt als unnötig und kontraproduktiv. AFP/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.