Generalangriff von Erdogan auf türkische Medien

Dutzende Sender, Agenturen, Radios, Zeitungen geschlossen / Verhaftungswelle seit dem Putschversuch bringt 16.000 Menschen hinter Gitter

Berlin. Im Rundumschlag der türkischen Führung gegen Kritiker und Gegner rücken jetzt immer stärker die Medien ins Visier. Nach dem gescheiterten Putschversuch hat das Regime von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan die Schließung von drei Nachrichtenagenturen, 16 Fernseh-Sendern, 23 Radio-Stationen und 45 Zeitungen angeordnet, meldete die staatliche Agentur Anadolu. Unter ihnen sollen sich sowohl landesweite als auch lokale Medien befinden. Laut der Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) hat die Justiz in den vergangenen Tagen gegen rund 90 Medienschaffende Haftbefehle erlassen und einige davon bereits vollzogen.

Ein Istanbuler Staatsanwalt hatte bereits am Montag 42 Journalisten zur Fahndung ausgeschrieben. Zudem hatte ein Staatsanwalt am Mittwoch angeordnet, 47 ehemalige Mitarbeiter der Tageszeitung »Zaman« in Gewahrsam zu nehmen. Die Zeitung, eine der auflagenstärksten in der Türkei, war zuvor wegen Verbindungen zum Netzwerk...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.