Schlag gegen türkische Justiz: Vermögen wird beschlagnahmt

Über 3.000 Richter und Staatsanwälte betroffen / SPD nennt Erdogans Gegen-Staatsstreich »schockierend« / Özdemir: Keine Pressefreiheit mehr in der Türkei

Berlin. Nächster Schritt der Repressionswelle nach dem gescheiterten Putschversuch: Die türkische Staatsanwaltschaft will die Privatvermögen von mehr als 3.000 suspendierten Richtern und Staatsanwälten beschlagnahmen lassen. Betroffen sind 3.049 Richter und Staatsanwälte mit angeblichen Verbindungen zur Bewegung des Predigers Fetullah Gülen, deren Festnahme bereits angeordnet worden sei, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete. Die Juristen sind bereits vom Dienst freigestellt. Beschlagnahmt werden sollen unter anderem Immobilien, Bankkonten oder Fahrzeuge. Die Regierung macht den in den USA lebenden Gülen für den Putschversuch vom 15. Juli verantwortlich. Nach Angaben des Innenministeriums saßen am Mittwoch mehr als 1.600 Richter und Staatsanwälte in Untersuchungshaft. Die Regierung wirft der Gülen-Bewegung vor, den Staat unterwandert zu haben. Gülen wurde in der Vergangenheit großer Einfluss im Justizbereich nachgesagt.

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