In der Türkei »weder Recht, noch Demokratie«
Verfolgter Journalist Dündar kritisiert Erdogan-Regime und beklagt deutsche Unterstützung für Autokraten / Streit um nationalistischen Aufmarsch in Köln
Berlin. Kurz vor dem für den Sonntag angekündigten und stark umstrittenen Aufmarsch von Erdogan-Anhängern in Köln hat der regierungskritische türkische Journalist Can Dündar den immens gewachsenen Druck auf die Medien in seinem Heimatland angeprangert. »Man kann kaum noch atmen«, sagte der Chefredakteur der Zeitung »Cumhuriyet« dem WDR. »Es gelten weder Recht, noch Demokratie oder Menschenrechte.« Die laufende Verhaftungswelle in Medien, Justiz und Militär nach dem gescheiterten Putsch vor zwei Wochen habe unter Journalisten eine »allgemeine Atmosphäre des Schweigens und der Selbstzensur« befördert.
Dündar war im Mai zu fünf Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt worden. Er war schuldig befunden worden, geheime Dokumente veröffentlicht zu haben, die türkische Waffenlieferungen an Islamisten in Syrien 2015 belegen sollen. Derzeit ist er bis zum Berufungsprozess auf freiem Fuß. Dündar kritisierte, dass Europas Politiker im Allgemei...
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