Wo sollen die Täter liegen?

Zentralrat der Muslime: Islamisches Begräbnis für Attentäter zweifelhaft

  • Lesedauer: 2 Min.

Erlangen. Den mutmaßlich islamistischen Attentätern von Würzburg und Ansbach könnte nach Einschätzung des Zentralrats der Muslime in Deutschland eine Beerdigung auf einem islamischen Friedhof verwehrt bleiben. Da es einen solchen Fall in Bayern bisher nicht gegeben habe, sei derzeit noch unklar, wie sich die muslimischen Gemeinden verhalten werden, sagte Mohamed Abu El Qomsan, Bayern-Beauftragter des Zentralrats der Muslime.

»Sollte aber an islamische Gemeinden in Bayern die Bitte herangetragen werden, einen Selbstmordattentäter zu beerdigen, dann wird es bei den Vorständen sicherlich eine große Diskussion darüber geben«, ist Abu El Qomsan überzeugt. Er selbst sei der Auffassung, dass Attentätern sowohl ein Begräbnis auf einem islamischen Friedhof als auch eine islamische Zeremonie verweigert werden sollte. In solchen Fälle bleibe den Angehörigen nur die Möglichkeit, den Toten auf einem öffentlichen Friedhof beizusetzen.

Vor zwei Wochen hatte ein 17-jähriger Flüchtling in einem Regionalzug bei Würzburg mehrere Menschen mit einer Axt und einem Messer schwer verletzt und war anschließend von Polizisten erschossen worden. In Ansbach hatte vor einer Woche ein 27 Jahre alter Syrer in der Nähe eines Musikfestes eine Bombe gezündet und war dabei ums Leben gekommen.

Eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe erklärte, die Leichen der beiden jungen Männer seien von den Ermittlern noch nicht freigegeben. dpa/nd

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