Akademischer Protest

Kritische Juristen und Wissenschaftler wenden sich gegen Erdogan

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Durch die »Säuberungen« im Nachgang des gescheiterten Putschversuchs sehen sich immer mehr Berufsgruppen in der Türkei bedroht - wurden doch bislang mehr als 60 000 BeamtInnen, LehrerInnen, JuristInnen und JournalistInnen entlassen und mehr als 18 000 Menschen verhaftet. »Der Rechtsstaat in der Türkei wird mit Füßen getreten«, heißt es in einer Erklärung des Grundrechtekomitees, einer Vereinigung kritischer JuristInnen, die für Mittwoch um 14 Uhr zu einer Demonstration vor dem Bundeskanzleramt in Berlin aufruft.

Auch WissenschaftlerInnen sind von den Maßnahmen betroffen, so sind allein am 19. Juli rund 15 000 LehrerInnen und DozentInnen aus dem Staatsdienst entlassen worden, ein Ausreiseverbot wurde verhängt. In einem offenen Brief, den bereits rund 9000 Menschen unterschrieben haben, wenden sich WissenschaftlerInnen aus der ganzen Welt direkt an den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan. Sie werfen ihm vor, im Nachgang des Putschversuchs diesen »zynisch auszunutzen, um loyale Parteigänger auf Posten im Wissenschaftsbetrieb zu hieven, diese damit zu politisieren und somit ihre institutionelle Unabhängigkeit und die akademische Freiheit zu untergraben.« nd

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