Kochende Wut bei 42 Grad: Libyen im 6. Jahr der Revolution
Die Einheitsregierung in Tripolis hat weder die Probleme des Landes im Griff noch das Vertrauen der Bevölkerung
Sollte der Kampf gegen den IS in Sirte gewonnen werden, sind die Probleme in Libyen kaum kleiner. Denn Milizen und Mafia bleiben.
Die Schlacht gegen den Islamischen Staat (IS) in der libyschen Hafenstadt Sirte scheint in die letzte Phase zu gehen. Nachdem US-Kampfflugzeuge am Wochenende zum zweiten Mal innerhalb einer Woche von IS-Scharfschützen besetzte Häuser bombardierten, trafen sich die Kommandeure der angreifenden Milizen aus Misrata, um die Einnahme des Kongresscenters »Ouagadougou« zu koordinieren, auf dem seit vorigem Jahr eine riesige Flagge des IS weht.
Obwohl sich die Extremisten in eine etwa drei mal vier Kilometer große Enklave zurückgezogen haben - ehemals kontrollierten sie 140 Kilometer Küste, ist die Stimmung bei den Männern aus Misrata gedämpft.
360 Tote und fast 2000 Verletzte haben sie seit Beginn der Kämpfe in der verfeindeten Nachbarstadt zu beklagen, in der Muammar al-Gaddafi einst die Idee einer afrikanischen Union ausgerufen hatte. Gefangene machen sie nach zahlreichen Selbstmordattentaten nicht mehr.
Hilfe kommt wie 2011 zwar aus der Luft ...
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