Stop and Go vor der Europabrücke
Die EU hat sich verändert - auch zwischen Kehl am Rhein und Straßburg läuft es nicht mehr wie früher
Seit den Terroranschlägen in Frankreich ist der Grenzpolizist zurück auf der Europabrücke über den Rhein - und verursacht Stau. Es ist nicht die einzige Unannehmlichkeit im Herzen Europas.
Claus Nückles steht seit eineinhalb Stunden im Stau. Nachts um halb zwei, kurz vor der Europabrücke zwischen Straßburg in Frankreich und Kehl. In dem deutschen Ort an der französischen Grenze leben 35 000 Menschen, die Stadt wirbt für sich selbst mit der »Gemütlichkeit einer badischen Kleinstadt« - nicht mit dem Reiz eines brummenden Nachtlebens. Was Nückles, wie er erzählt, damals im November aufhält, sind keine Nachtschwärmer. Es sind die wieder eingeführten Grenzkontrollen. Seit den Anschlägen von Paris will Frankreich genau wissen, wer sich im Grenzgebiet aufhält.
Neun Monate später wird immer noch kontrolliert, wenngleich etwas laxer. Die Polizei hat die Fahrbahn verengt: Statt auf zwei Spuren geht es auf beiden Seiten nur auf einer Spur voran - in Schrittgeschwindigkeit. Die Polizisten werfen einen raschen Blick auf jedes Fahrzeug. Immer wieder wird jemand rausgewunken, das trifft auch mal einen Linienbus. An den Haltestellen wird...
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