Zweieinhalb Minuten Einsamkeit
In Leipzig sind Kurzfilme des US-amerikanischen Pop-Art-Mitbegründers Andy Warhol zu sehen
Das Werk des US-amerikanischen Künstlers Andy Warhol ist schon lange Teil eines musealen Kanons, der anödet und ermüdet. Schon beim Gedanken daran, sich gesiebdruckte Marilyns ansehen zu müssen, wird man ganz schläfrig. Tatsächlich setzte sich dank eines sekundären Kunstmarkts sowie einfallsloser Museen und deren Merchandisebetriebs der Eindruck durch, das Werk von jemandem wie Andy Warhol bestünde im Grunde aus nicht viel mehr als ein paar Siebdruckmotiven. Je öfter man so etwas schließlich sieht, desto mehr verlernt man, es anzuschauen.
Dabei ist das Œuvre, das Warhol hinterlassen hat, sehr groß und vielseitig. Da wären etwa der wunderbare Amphetaminroman »A« von 1968 oder die seltsamen Dokumentarfilme »Blowjob« (1964), »Blue Movie« (1968) oder »Empire« (1964), in denen er vorgibt, akribisch zu registrieren, was sowieso und ohne sein Zutun geschieht. Überhaupt bilden die zahlreichen Filme einen Hauptteil der Hinterlassenschaft d...
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