Wie war das möglich?
Im 55. Jahr nach dem Bau der Berliner Mauer tobt der Streit um die Deutungshoheit unvermindert weiter
Die Ernte ist mittlerweile eingebracht. An der Kapelle der Versöhnung in der Bernauer Straße in Berlin. Seit einem Jahrzehnt wird dort Getreide gesät und geerntet, als »ein im ehemaligen Todesstreifen symbolträchtiges und nachhaltiges Zeichen für Leben«, so die Stiftung Berliner Mauer. Man sah auch diesmal keine gekrümmten Rücken, nicht von Menschenhand wurde Ähre für Ähre geschnitten. Auf dem ein Hektar großen Feld kam wie in den Vorjahren ein Mähdrescher vom Versuchsgut Domäne Dahlem zum Einsatz. Ob das Getreide bereits zu Brot gebacken ist oder zu Oblaten für ein Abendmahl, weiß man nicht.
Nun denn, es gibt die verschiedensten Varianten und Versionen der Erinnerung und des Gedenkens. Die zentrale Veranstaltung zum 55. Jahrestag des Mauerbaus findet an diesem Samstag - alle Jahre wieder - in der Gedenkstätte Berliner Mauer statt, diesmal mit eher Semi-Prominenz. Am Denkmal der Gedenkstätte wird ein Kranz niedergelegt. Alle Jahre...
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