Mehr Erwerbslose durch Einwanderung erwartet

Bericht über Prognose des Finanzministeriums: 2020 wieder über 3 Millionen offiziell arbeitslos?

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Berlin. Die Bundesregierung geht davon aus, dass die Erwerbslosigkeit wegen der »starken Migration« erstmals seit Jahren wieder steigen wird. Beim Bundesfinanzministerium stellt man sich darauf ein, dass die Zahl der Erwerbslosen im kommenden Jahr um durchschnittlich 110.000 auf dann 2,86 Millionen zulegen werde, berichtete die »Bild«. Es wäre der erste Anstieg der Arbeitslosigkeit im Jahresschnitt seit 2013. Zugleich werde aber auch die Zahl der Beschäftigten steigen: Die Regierung gehe von einem Plus um gut eine Million auf dann 44,1 Millionen Beschäftigte im Jahresdurchschnitt 2020 aus.

Bis 2020 werde sich die Erwerbslosigkeit den Zahlen des Finanzministeriums zufolge auf durchschnittlich 3,1 Millionen erhöhen, berichtet die Zeitung. Das ist aber immer noch ein geringeres Niveau als in allen Jahren von 1993 bis 2010 in der Bundesrepublik. Im Jahr 2005 hatte man offiziell fast fünf Millionen Erwerbslose registriert

Die »Bild« zitierte zudem aus einer neuen Studie zur besseren Bildungs- und Berufsintegration von Flüchtlingen. Pro Jahr seien Investitionen in Höhe von rund 3,5 Milliarden Euro nötig, um bestehende Mängel bei der Bildungsintegration von Flüchtlingen auszugleichen, schrieb die Zeitung unter Berufung auf den »Bildungsmonitor Spezial«, den die unternehmensnahe Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ermittelt hat. Für eine gelingende Integration fehlten laut den Autoren der Studie neben Sprachkursen auch Kitaplätze, Schulplätze sowie spezielle Angebote für Flüchtlinge, die eine Ausbildung oder ein Studium beginnen wollen.

Für Flüchtlingskinder würden unter anderem rund 100.000 Plätze in Kitas benötigt, was rund 689 Millionen Euro koste, und rund 120.000 Plätze in Schulen mit Kosten von etwa 1,28 Milliarden Euro. Die Vorbereitung von rund 120.000 jugendlichen Flüchtlingen auf einen Ausbildungsplatz würde rund 1,2 Milliarden Euro kosten. »Nur mit guter Bildung haben Flüchtlinge eine Chance auf dem Arbeitsmarkt, und über den gelingt Integration am besten«, sagte INSM-Geschäftsführer Hubertus Pellengahr dem Blatt. »Kluge Investitionen zahlen sich so doppelt aus: für die Betroffenen und für den Wirtschaftsstandort Deutschland.« Agenturen/nd

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