Geschäftsmodell Sozialbetrug

Landgericht verhandelt gegen Ex-LAGeSo-Referatsleiter und dessen mögliche Komplizen

  • Peter Kirschey
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Kein Krimiautor könnte sich solch banale Betrügereien ausdenken. »Unser Geschäftsmodell war immer dasselbe«, erzählt der Angeklagte Oliver W. dem Gericht. »Wir gründeten eine Firma, zahlten Minimalbeiträge bei Steuern und Sozialabgaben. War sie überschuldet, verschwand sie von der Bildfläche und eine neue wurde gegründet.« Die Staatsanwaltschaft benötigt am ersten Prozesstag fast eine Stunde, um über 500 Betrugstaten in Euro und Cent exakt aufzulisten.

Laut Anklage sollen sich die vier Männer Stefan T. (48), Dino J. (49), Oliver W. (40) und Olaf K. (40 ) zu einer regelrechten Bande zusammengeschlossen haben, um das Land Berlin kräftig abzukassieren. Mittendrin Regierungsrat Stefan T., Referatsleiter des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGeSo), zuständig für die Unterbringung von Asylbewerbern. Er soll eine Schlüsselfigur im Betrugs- und Bestechungssumpf sein. Der zweite Hauptbeschuldigte: Dino J., Geschäftsführer unzählig...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.