Ein Stück Rabta retour

Deutsche Firma soll Rohprodukte der libyschen Giftgas-Produktion entsorgen

»Wir sind - wie man beim Militär sagt - combat ready.« Dass der Zivilist Frank Lorkowski den Begriff »gefechtsbereit« wählt, ist nachvollziehbar. Als einer der Geschäftsführer der 1997 gegründeten Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten mbH, kurz GEKA, bereitet er gerade alles zur Übernahme von 500 Tonnen Material aus Libyen vor. Es handele sich, so Lorkowski im nd-Gespräch, »um Chemikalien, die von Libyen zu gewissen Zwecken gekauft wurden und die in die Liste 2 der Chemiewaffenkonvention fallen«.

Der Satz ist erklärungsbedürftig und führt in die 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Deutsche Ingenieure bauten für den libyschen Machthaber Muammar al-Gaddafi eine Fabrik, in der chemische Waffen hergestellt wurden. Weil man diese Massenvernichtungsmittel nicht von ungefähr als »Atombombe kleiner Staaten« bezeichnete, war der Aufschrei groß, als die Welt erfuhr, dass 70 Kilometer von der libyschen...


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