Berliner Vorstoß für Rot-Rot-Grün: »Anders regieren«

Neueste Wahlumfrage sieht keine Chance auf Regierungsbildung für zwei Parteien / AfD liegt bei 15 Prozent

  • Lesedauer: 2 Min.

Laut der jüngsten Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Infratest Dimap für die »Berliner Morgenpost« und die »RBB Abendschau« gibt es in Berlin derzeit keine Chance für eine Regierungsbildung aus zwei Parteien.

Nach der Umfrage stagnieren die SPD mit 21 Prozent und die CDU mit 20 Prozent unverändert auf schwachem Niveau. Grüne (17 Prozent) und LINKE (16 Prozent) büßen demnach jeweils zwei Punkte ein. Zwei Punkte hinzu gewinnt dagegen die AfD, die mit 15 Prozent gemessen wird und erstmals ins Abgeordnetenhaus einziehen würde. Mit fünf Prozent könnte zudem die FDP nach fünf Jahren Abwesenheit wieder in das Berliner Landesparlamant gewählt werden.

Rot-Rot-Grüne Koalition wird wahrscheinlicher

Nach der Wahl am kommenden 18. September scheint es damit immer wahrscheinlicher, dass für eine Regierungsmehrheit eine Koalition aus drei Parteien gebildet werden muss. Ein vom Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) favorisierter rot-grüner Senat hat zurzeit keine Mehrheit. Nach der Absage von SPD und Grünen an die CDU wird deshalb ein rot-rot-grünes Bündnis realistischer.

Aus Kreisen der Linkspartei wurde am Mittwoch ein Papier bekannt, in dem sich die Autoren für eine solche Regierung »auf Augenhöhe« aussprechen. Mitgeschrieben haben an dem sechsseitigen Text, der »nd« vorliegt, unter anderen der Fraktionsvorsitzende der LINKEN im Abgeordnetenhaus, Udo Wolf, sowie die Ex-Senatorin Carola Bluhm. »Wer Berlin besser regieren will, muss es auch anders regieren«, heißt es in dem Papier, in dem »ein anderer Stil und eine neue Kultur« des Regierungshandelns für die Zukunft eingefordert wird. nd

>> Zum Diskussionspapier: dasnd.de/r2gberlin

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.