Mexiko: Polizisten erschießen willkürlich Verdächtige
Menschenrechtler erheben auch Vorwürfe der Folter und Manipulation
Berlin. Mexikanische Bundespolizisten sollen im Südwesten des Landes mutmaßliche Kartellmitglieder willkürlich erschossen haben. Bei dem Einsatz auf einem Landgut im Bundesstaat Michoacán seien im Mai vergangenen Jahres 22 Verdächtige getötet worden, nachdem sie bereits gefasst waren, teilte die Nationale Menschenrechtskommission (CNDH) am Donnerstag bei der Vorstellung des Untersuchungsberichts mit. Zudem seien Verdächtige gefoltert und der Tatort manipuliert worden.
Bei dem Einsatz gegen mutmaßliche Mitglieder des Drogenkartells Jalisco Nueva Generación kamen insgesamt 42 Verdächtige und ein Polizeibeamter ums Leben. Der Vorfall erinnert an das Massaker von Tlatlaya 2014, bei dem mutmaßliche Bandenmitglieder von Soldaten getötet worden waren, nachdem sie sich bereits ergeben hatten.
Der Nationale Sicherheitschef Renato Sales Heredia sagte zu dem Bericht der Menschenrechtskommission, die Polizisten hätten in Notwehr gehandelt. Die Verdächtigen hätten das Feuer eröffnet, die Beamten lediglich zurückgeschossen. Die mexikanischen Sicherheitskräfte achteten die Menschenrechte, sagte Sales. dpa/nd
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