Wo ist die schöne Zukunft geblieben?
Jenseits des Kleinklein: Mutlose Politik, prophetische Kunst oder die Suche nach dem utopischen Bewusstsein
Nichts überstürzen, besser abwarten, abwägen oder ganz abwiegeln. Ernüchternd mutet derzeit eine Führungselite an, die administrativen Pragmatismus politischen Visionen vorzieht. Auf die drängenden Herausforderungen der nächsten Jahre reagiert die Politik auf europäischer Bühne mit Kleinklein und Gipfelhopping. Man ist routiniert im Abarbeiten von Krisen. Jenseits des technokratischen Problemlösungsmanagements bleibt wenig Raum für Fragen der Zukunft. Doch gerade in schwierigen Zeiten wirken Utopien heilsam. Gleichwohl sucht man sie derzeit vergebens. Statt beispielsweise Europa einen Zielhafen zu nennen, lässt man den inzwischen schwermütigen Dampfer ziellos dahinschippern.
Kurzum: Woran es unseren ratlosen Zeiten mangelt, ist das, was Robert Musil in seinem unvollendeten Werk »Der Mann ohne Eigenschaften« als »Möglichkeitssinn«, als ein Ausloten dessen, was sein könnte, beschrieb. Geradezu erschütternd mutet die Ähnlichkeit der ...
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