Wenn die Glocken zu laut läuten
Anwohner in Hessen gehen gegen nächtliche Klänge vor
Bald schweigen nachts die Kirchenglocken im Darmstädter Paulusviertel. Es ist eine der besten Wohngegenden der Stadt - mit streitbaren und lärmempfindlichen Bürgern. Ein Neubau des Fußballstadions am nahegelegenen Böllenfalltor scheiterte kürzlich an Lärmschutzauflagen und den Bedenken einiger Anwohner. Nun sorgten deren Beschwerden dafür, dass die evangelische Kirchengemeinde den Uhrschlag ab dem 1. September während der gesetzlichen Nachtruhe aussetzt. »Wichtig ist uns ein gutes Zusammenleben im Viertel«, sagt Pfarrer Raimund Wirth.
Dass sich Anwohner am Läuten von Kirchenglocken stören, kommt immer wieder vor, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur in den Landeskirchen und Bistümern in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland ergab. »Derzeit gibt es einige Beschwerden, die Vorjahre waren da schon etwas ruhiger«, sagt zum Beispiel Thomas Wilhelm, Glockensachverständiger der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN).
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