Friedensfest diesmal als Friedenswoche
Traditionelle Strausberger Veranstaltung der Linkspartei im neuen Format - viele Veranstaltungen im Landkreis
Die Zählung läuft weiter: Es ist demnach das 26. Strausberger Friedensfest. Aber es gibt dieses Jahr ein »neues Format« für diese traditionelle Veranstaltung, wie Organisationsleiter Bernd Sachse sagt.
Seit 1990 feierte die LINKE das Fest jedes Jahr in Strausberg an einem Wochenende in zeitlicher Nähe zum Weltfriedenstag am 1. September. Einstmals seien mehr als 6000 Besucher gekommen, erinnert sich Sachse. Inzwischen seien es in der Regel aber nur noch etwa 2000. Doch die Kosten sind im Laufe der Jahre gestiegen und die Vorbereitung wurde immer aufwendiger.
Darum hat sich der LINKE-Kreisverband etwas neues ausgedacht. Es findet nun statt des klassischen Friedensfestes in Strausberg eine Friedenswoche statt - mit Veranstaltungen in verschiedenen Orten in Märkisch-Oderland. Dabei werden Termine in die Planung einbezogen, die sich bereits etabliert haben, so dass Hoffest der Linkspartei in Seelow.
Der Begriff Friedenswoche wurde sehr weit ausgelegt. Im Grunde ist es sogar fast ein Friedensmonat geworden. Denn die erste Veranstaltung, das Hoffest in Seelow, wurde bereits am vergangenen Freitag gefeiert, und zum Abschluss soll Mitte September in Bad Freienwalde die Revue »Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem dies kroch!« aufgeführt werden. Schüler des Bertolt-Brecht-Gymnasiums singen Lieder und rezitieren Gedichte von Brecht.
Einen Brecht-Abend gestaltet auch der Sänger Tino Eisbrenner - am 11. September um 14 Uhr im »Mittelpunkt der Erde«, Mahlsdorfer Straße 2 in Hönow. Damit nicht genug für den 11. September. Im Strausberger Ehrenhain in der Wriezener Straße 1a gedenkt der Verein der Verfolgten des Naziregimes um 11 Uhr der Opfer des Faschismus.
Höhepunkt der Friedenswoche soll am 9. September um 10 Uhr ein Podiumsgespräch der Rosa-Luxemburg-Stiftung sein. Im Bildungszentrum STIC, Garzauer Chaussee 1 in Strausberg, wird dann diskutiert über das Weißbuch der Bundeswehr und über die in einem Schwarzbuch niedergelegten alternativen Ansichten der Linkspartei. Ebenfalls am 9. September tritt in Strausberg Torsten Riemann mit einem Kabarettprogramm auf - 18.30 Uhr, Alter Gutshof, Prötzeler Chaussee 7.
Im Kino »Lichtblick«, Karl-Marx-Straße 2 in Letschin, wird am 25. August um 19 Uhr der DEFA-Spielfilm »Meine Stunde Null« (1970) gezeigt.
Für den Weltfriedenstag, den 1. September, ist um 19 Uhr in der Großen Straße 45 in Strausberg eine Gesprächsrunde vorgesehen. Das Thema: Deutsch-russische Geschichten unter dem Motto: »Nur kein Krieg ist auch keine Lösung!« Angekündigt sind Kerstin Kaiser, die Leiterin des Moskauer Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung, und die Stiftungsvorsitzende Dagmar Enkelmann. »Frieden ist nicht nur kein Krieg«, sagt Bernd Sachse. So begründet er, warum auch soziale Themen und ein bildungspolitischer Aspekt ins Programm der Friedenswoche Eingang fanden. Unter der Überschrift »Mit der LINKEN zum Abitur« wird am 6. September um 18.30 Uhr zum Beispiel gefragt, ob die Gemeinschaftsschule, das Gymnasium oder das Oberstufenzentrum den effektivsten Weg zur Hochschulreife anbieten. Veranstaltungsort ist das Friedrich-Anton-von-Heinitz-Gymnasium, Brückenstraße 80a in Rüdersdorf.
Am 8. September um 18.30 Uhr liest Johanna Arndt im Sportlerheim in Müncheberg, Eberswalder Straße, aus Briefen des Kommunisten Ernst Thälmann und des Christen Dietrich Bonhoeffer, die beide von den Faschisten ermordet wurden, sowie aus Texten des afroamerikanischen Journalisten Mumia Abu-Jamal.
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