Riot ist der neue Streik
Der amerikanische Politologe Joshua Clover über Ethnizität, Klasse und politische Kämpfe
Im August 2014 brachen Straßenunruhen in der Stadt Ferguson aus, weil ein Polizist einen unbewaffneten Schwarzen erschossen hatte. Seitdem hat sich das vielerorts wiederholt. Brachten diese Ereignisse Sie dazu, sich wissenschaftlich mit dem Verhältnis von Riots und Streiks zu befassen?
In den USA und auch in anderen Ländern gibt es seit Langem viele Riots. In den vergangenen sechs oder acht Jahren interessierte ich mich für diejenigen davon, die einem ökonomischen Kollaps folgten, zuerst 2008 in Griechenland. Die Idee zu dem Buch kam mir 2011 wegen der tagelangen Riots in London, wo, wie in Ferguson und an anderen Orten, ein Schwarzer von der Polizei getötet worden war. Ich verfolgte damals die Ereignisse genau und wollte dann das Phänomen Riot besser verstehen.
Sie fingen also nicht erst 2014 an, Ihr neues Buch zu schreiben?
Nein. Als diese jüngste Welle 2013 wegen der Tötung von Trayvon Martin in Florida losging, der Beginn de...
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