Prag will keine Muslime aufnehmen
Prag. Zwei Tage vor einem Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Prag hat der tschechische Regierungschef Bohuslav Sobotka die unterschiedlichen Sichtweisen beider Staaten in der Flüchtlingspolitik bekräftigt. »Wir haben hier keine muslimische Gemeinschaft«, sagte Sobotka am Dienstag unter Hinweis auf die geschätzten 10 000 bis 20 000 Muslime unter den 10,5 Millionen Tschechen. »Und um ehrlich zu sein, wir wollen nicht, dass sich hier eine große muslimische Gemeinschaft bildet.« Merkel vertritt das von der EU beschlossene Quotensystem, nach dem Flüchtlinge zwischen den EU-Staaten aufgeteilt werden sollen. Sobotka sagte der Zeitung »Pravo«, nach seiner Überzeugung sollten die Mitgliedstaaten die Freiheit haben, die Zahl der Zuwanderer selbst festzulegen. Denn es seien die Regierungen der Einzelstaaten, die »die Sicherheit der Menschen gewährleisten« müssten, fügte Sobotka hinzu. AFP/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.